Kerstin Schrumpf

Bevor die gebürtige Mainzerin die Altenpflege für sich entdeckte, hatte sie ganz andere berufliche Ambitionen. Nach ihrem Hauptschulabschluss zog es sie in den Einzelhandel. Beim Einrichtungshaus Horten absolvierte sie erfolgreich eine Ausbildung zur Kauffrau und arbeitete dort bis zur Geburt ihres Sohnes im Jahr 1998. Nach dem Erziehungsurlaub und bis ihr Kind zur Schule ging, blieb sie daheim und kümmerte sich vor allem um die Familie. „Dann kam der Zeitpunkt, an dem ich überlegt habe, etwas Neues zu machen“, erinnert sie sich. Der entscheidende Tipp kam von einer befreundeten Nachbarin, die bei EVIM Ambulant tätig war. Sie empfahl ihr, sich doch einfach mal dort zu bewerben. Das klappte prima und 2003 startete sie als Hauswirtschaftskraft im Ambulanten Dienst. „Dort habe ich positiv erlebt, wie die älteren Menschen sich öffnen, von sich erzählen und meine Hilfe war gefragt“, erzählt Kerstin Schrumpf. Allerdings kam sie bei fachlichen Fragen zur Pflege an ihre Grenzen. „Das wollte ich ändern.“

Neustart in der Pflege

Ihre Idee war, die Altenpflegehelferausbildung zu machen. Ihre Pflegedienstleiterin machte ihr hingegen das Angebot, gleich die dreijährige Altenpflegeausbildung zu starten. Die Weichenstellung im beruflichen Leben besprach sie zunächst mit ihrem Mann und ihrem Sohn, denn diese Arbeit bedeutet auch, dass „Mama im Schichtdienst arbeiten wird.“ Stolz ist Kerstin Schrumpf auf ihre Familie, die ihre Entscheidung mitgetragen hat und ihr Rückenhalt gibt. Im Jahre 2009 war sie mit 37 Jahren wieder eine Auszubildende und absolvierte drei Jahre später erfolgreich das Altenpflegeexamen. Mit dem Leitungswechsel im Wohnbereich ergab sich die Chance, als stellvertretende Wohnbereichsleiterin den nächsten Karriereschritt zu machen. „Als ich gefragt wurde, habe ich – ohne genau zu wissen, was auf mich zukommt – ja gesagt“, schmunzelt sie heute. Der Beginn war nicht ganz einfach. Auf einmal war sie nicht mehr die ehemalige Auszubildende, sondern die Fachkraft mit Leitungsverantwortung in ihrem Wohnbereich. Von ihren Vorgesetzten habe sie immer Rückhalt gespürt und auch das Vertrauen in die Qualität ihrer Arbeit, berichtet die energievolle Frau, die stolz auf ihr Team ist. „Unser Wohnbereich verläuft über vier Etagen“, sagt Kerstin Schrumpf. Da ist es besonders wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann und man signalisiert, wenn Unterstützung nötig ist.“

EVIM finanzierte Weiterbildung

Als ihre Wohnbereichsleitung in den Ruhestand gegangen ist, wurde Kerstin Schrumpf erneut von ihrer Vorgesetzten angefragt, ob sie die Stelle übernehmen würde. Das war 2016 und wieder eine neue Herausforderung, der sich Kerstin Schrumpf mutig gestellt hat. Berufsbegleitend absolvierte sie die einjährige Weiterbildung am Main Institut, die von der EVIM Altenhilfe finanziert worden ist. Die Zeit der Pandemie erlebte auch Kerstin Schrumpf als „riesige Herausforderung“. „Vor allem am Anfang war es extrem anstrengend, zum Beispiel stets mit Masken zu arbeiten.“ Für die Bewohner:innen war es schwer, die Schutzmaßnahmen zu verstehen. Heute sei es anders, an vieles habe man sich auch gewöhnt. „Unser Beruf ist anstrengend und oft sehr stressig, ja, aber wir haben so tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, freut sich Kerstin Schrumpf und schätzt die gegenseitige Unterstützung, die sie hier erlebt. Für sie sind die Momente, in denen alle immer noch gemeinsam lachen können, besonders schön. Toll findet sie, dass man bei EVIM Karriere machen kann. „Wir haben ein großartiges Leitungsteam im Katharinenstift, das für unsere Themen immer ein offenes Ohr hat“, würdigt die Wohnbereichsleiterin.

Besonderes Hobby

„Auftanken“ nach dem Dienst kann sie am besten in der Familie. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn verbindet sie ein besonders Hobby. Alle drei verbringen die Freizeit am liebsten im RC-Car Verein. Sie sind Fans von kleinen Benziner-Autos und die Männer erfolgreich auf den Rennstrecken. Kerstin Schrumpf sorgt im Verein mit für die gute Versorgung. Begeistert berichtet sie von den gemeinsamen Reisen im Wohnmobil zu den Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften. „Für mich ist das wie Urlaub“, sagt sie glücklich. (hk, 03.05.2022)

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