Annette Nagel

„Dich hat der Himmel geschickt“

Sie habe ein Helfersyndrom, sagt Annette Nagel mit ansteckender Fröhlichkeit gleich zu Beginn des Gespräches. Durch ihre faszinierend offene, dem Menschen zugewandte Art, fallen ihr Kontakte zu anderen nicht nur leicht, sondern geradewegs zu. Sie liebt ihren Job als Präsenzkraft in der Hauswirtschaft. Wenn sie anderen Freude bringen, sie aufmuntern, trösten und motivieren kann, fühlt sie sich genau am richtigen Ort.

Kreativ sein und organisieren, anpacken und zupacken können, keine Angst zu haben vor neuen Aufgaben, immer ein bisschen mehr machen, als gefordert - Annette Nagel ist zweifelsohne eine Powerfrau und ein „Menschenversteher“, wie sie über sich sagt. Bereits während ihrer Ausbildung zur Friseurin merkte sie als junger Mensch, dass sie ein Faible für ältere Menschen habe. Bevor die Quereinsteigerin in der Hauswirtschaft ihre Stärken auch beruflich voll einbringen konnte, managte sie den Haushalt. Sie zog mit ihrem Mann zwei Kinder groß und hatte oft auch die Kinder anderer mit im Haus. Sie selbst wuchs mit drei Geschwistern auf. „Bei uns war immer was los, die Türen standen offen und nein sagen, wenn andere Hilfe brauchten, das wollte und konnte ich nicht.“ Als ihr Nachwuchs aus dem Gröbsten raus war, suchte sie sich eine neue berufliche Zukunft. Durch ihre zehnjährige Erfahrung im häuslichen, familiären Setting startete sie als Hauswirtschafterin in einer Seniorenresidenz bei einem privaten Träger. „Dort war ich praktisch Mädchen für alles“, sagt sie lachend und keineswegs mit Bedauern. Sie spürte, dass sie durch ihre Stärken bei den Bewohnern beliebt war. Ein offenes Ohr für andere zu haben, mit Aufmerksamkeit das wahrzunehmen, was ein anderer Menschen braucht, sei es ein leckerer Snack, ein aufmunterndes Wort oder eine Umarmung, das falle ihr einfach so zu. Genauso wie die alltagspraktischen Dinge des Lebens: montieren, basteln, stricken, bauen und reparieren gehen ihr leicht von der Hand.

Als ihr damaliger Arbeitgeber sein Konzept für die Seniorenresidenz geändert hatte, führte sie ein Zufall in ein ganz neues Tätigkeitsfeld. Durch einen privaten Kontakt stand sie „praktisch von jetzt auf gleich“ mit Erfolg hinter dem Verkaufstisch einer Bäckerei. Das lief so gut, dass ihr bald darauf die Leitung einer kleine Filiale übertragen wurde. „Mit den neuen Herausforderungen kam ich supergut zurecht, die Arbeit ging mir gut von der Hand“, sagt sie über diese Zeit. Sie richtete im Laden eine Sitzecke ein, wo Ältere sich einfach auf einen Plausch treffen, sich austauschen konnten und dadurch weniger einsam waren. Lachend erzählt sie von ihrer damaligen Chefin, die ihr das charmante Kompliment gemacht hatte: „Engelchen, Dich schickt der Himmel.“

Als die Bäckereikette 2019 aufgelöst wurde, erlebte sie beim Arbeitsamt eine herbe Enttäuschung. Durch ihre Lungenerkrankung wurde ihr bescheinigt, nicht vermittelbar zu sein. Aber sie wollte wieder „unter die Leute“. Mut machte ihr ihre Tochter. Sie checkte mit der Mama im Internet die Stellenangebote in der Hauswirtschaft und fand so die Stelle bei EVIM. Bereits einen Tag später stellte sie sich im Seniorenzentrum Walluf bei Jakov Micic, dem Pflegedienstleiter, vor. „Der Kontakt war vom ersten Tag an supergut.“ Hier fühlte sie sich wieder am richtigen Platz. Sie lobte die gute Einarbeitung und die Möglichkeiten, um sich mit ihren Stärken und Ideen einzubringen. „Man hat hier viel Gestaltungsspielraum“, sagt sie über ihre Arbeit. Sie kreiert neue Rezepte, schafft Abwechslung auf dem Teller und serviert alles mit ihrem besonderen Gespür für die individuellen Bedürfnisse des anderen. Mit ihrer Persönlichkeit und ihrem beruflichen Anspruch sei sie bei EVIM genau richtig. „Bei EVIM steht der Mensch an erster Stelle“, bringt sie es auf den Punkt. Das merke sie täglich im Umgang miteinander, im Team, mit den Kolleginnen und Kollegen. „Die Leute kommen hier gerne zur Arbeit.“ Die 56jährige weiß aus ihrer beruflichen Erfahrung, dass das keineswegs selbstverständlich ist und lobt damit auch die gute Personalführung durch die Leitung. Das sei besonders wichtig in einer so kleinen stationären Einrichtung mit 30 Bewohnerplätzen wie in Walluf. „Wir arbeiten hier Hand in Hand. Jedem wird geholfen, wenn er oder sie es braucht.“ Das familiäre Miteinander im Team ist für sie das besondere Markenzeichen dieser Einrichtung. Hier möchte sie bleiben, auch wenn sie bald mit ihrem Mann umziehen wird. Die Möglichkeiten und das tolle Arbeitsklima bei EVIM sind es ihr Wert, auch den längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen.

Mit ihrer grundpositiven Lebenseinstellung und ihrem Wirken will sie anderen Mut machen,„nicht mit Scheuklappen“ durchs Leben zu gehen, den anderen mit seinen Bedürfnissen zu sehen, feinfühlig und respektvoll auf ihn einzugehen. „Das ist doch einfach christlich“, sagt Annette Nagel, die auch aus dem innigen Miteinander in ihrer großen Familie viel Kraft und positive Energie bekommt. (hk, 05.01.2022)

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