Mahjouba Laflahi

Durchstarten in Deutschland

In den vergangenen 12 Jahren hat Mahjouba Laflahi so viel erreicht, dass man nur staunen und ihr dazu gratulieren kann. Unterstützung erhielt die willensstarke Frau und Mutter zweier Kinder von vielen Menschen aus dem Wichernstift, in dem sie heute als examinierte Pflegefachkraft arbeitet.

Ihre Geburtsstadt ist Casablanca. Dort hatte Mahjouba Laflahi die Schule besucht und eine Ausbildung in der Krankenpflege aufgenommen. Sie absolvierte alle Prüfungen bis auf ein Praktikum. „In Marokko müssen wir die Ausbildung selbst bezahlen“, sagt Mahjouba Laflahi. Es fehlte ihr zum Schluss schlichtweg das Geld, um alle geforderten Nachweise zu erbringen. So entschied sie sich, für ein Jahr als Au-Pair nach Deutschland zu kommen. Es gelang ihr, hier in Wiesbaden Fuß zu fassen. „Ich wollte beruflich weiterkommen und bewarb mich als Hilfskraft im EVIM Wichernstift“, erzählt  Mahjouba Laflahi. „Der Beginn war wirklich schwer“, erinnert sie sich an die Zeit ihres Neustarts im Leben. „Ich hatte damals kaum Sprachkenntnisse und absolvierte parallel zu meiner Arbeit einen Abendkurs an der Volkshochschule.“ Ohne die Unterstützung aus dem Wichernstift hätte sie diese Herausforderung und die, die kommen sollten, nicht geschafft, ist sich die 36jährige sicher. Gerne erinnert sie sich an die Bewohner in der ersten Zeit, die ihr beim Sprachenlernen so viel geholfen haben. „Und meine Kolleg:innen hatten viel Verständnis für meine Situation und mich sehr unterstützt“, ist Mahjouba Laflahi dankbar.

Großartige Unterstützung in der Karriere

Neben den Deutschkursen und dem Job als Pflegehelferin hatte sie auch in ihrem persönlichen Leben viel zu bewältigen. Zwei Kinder kamen zur Welt, die die junge Frau nun alleine großzieht. „Ich bin sehr glücklich, dass ich in dieser familienfreundlichen Einrichtung arbeiten kann“, weiß  Mahjouba Laflahi um den Wert der Unterstützung durch den Arbeitgeber. Aber auch die Einrichtung ist froh, die motivierte, freundliche und willensstarke Mitarbeiterin im Team zu haben, die von sich aus den Vorschlag machte, die zweijährige verkürzte Fachkraftausbildung über das Wegebau-Programm zu beginnen. „Das war wieder eine neue, große Herausforderung für mich“, berichtet Mahjouba Laflahi, als sie diesen Karriereschritt als Alleinerziehende mit Unterstützung der Einrichtungsleiterin wagte. Ohne das Entgegenkommen bei der Dienstplangestaltung wäre es allerdings kaum möglich gewesen. So kann sie im Frühdienst arbeiten und davor ihre Kinder in die Kita und die Schule bringen. Auch an den Wochenenden wird bei den Diensten auf ihre privaten Belange Rücksicht genommen. Hier im Wichernstift habe sie erlebt, dass Menschen so angenommen werden, wie sie sind: mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen, mit Kindern – immer werde nach Lösungen gesucht, um alles ‚unter einen Hut‘ bringen zu können.

Rückhalt im Team

Mittlerweise hat sie die Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen. „Mit gutem Ergebnis“, sagt sie stolz und glücklich. Sie ist froh, dass sie in der Nähe wohnt und die Kinder in der Nähe betreut werden können. Sie liebt ihren Beruf, zu dem sie auch in ihrer Heimat Marokko einen starken Bezug hatte. „Ich hatte damals in meiner Familie Angehörige gepflegt.“ Das Schönste an ihrem Beruf sei für sie, wenn ältere Menschen durch ihre fachliche Unterstützung wieder mobiler werden. Das habe sie hier öfter erlebt. Wie in jedem Beruf gebe es auch stressige Zeiten, besonders dann, wenn es bei privaten Problemen gerade nicht leicht ist, und die Bewohner das nicht spüren sollen.  Der Rückhalt im Team und in der Einrichtung sei dabei eine große Hilfe. Interesse hat sie auch an einer Fortbildung zur Wundbehandlung. „Aber jetzt mache ich nach der anstrengenden Zeit der Ausbildung erstmal eine kleine Pause“, sagt sie ganz unaufgeregt.

Heute spricht Mahjouba Laflahi exzellent Deutsch. Nach zwei Corona-Jahren freut sie sich auf die Zeit, mit ihren Kindern ihre Familie in Marokko wieder zu besuchen. „Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr“, hofft sie sehr. In ihrer wenigen Freizeit ist sie gerne mit ihren Kindern in der Natur unterwegs. „Bei jedem Wetter, die Natur tut uns gut!“ (hk, 16.02.2022)

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