Hanan Aboutara

„Ich fiebere darauf, dass es weitergeht“

Mit 25 Jahren sei das eigentlich schon eine ganze Menge, stellt Hanan Aboutara im Rückblick auf ihr junges Berufsleben selbstbewusst fest. Erfahrung und Kompetenz sammeln, ausprobieren, was geht und was passt – das ist Programm für die zukünftige Pflegefachfrau und Quereinsteigerin.

Ihr Traumberuf war die Welt der Gastronomie – Rezepte ausprobieren, kreieren und damit die Gäste verwöhnen. In die Küche – dort, wo es echt stressig zugeht, da wollte sie hin und alles von der Pike auf lernen. Da sie für eine Ausbildung im Steigenberger noch zu jung war, startete sie 2012 nach ihrem Realschulabschluss mit einem Jahrespraktikum in der Gastronomie der bekannten Hotelkette. Vier Jahre später hatte sie den Berufsabschluss in der Tasche. Dann passte ein Jobangebot als Barchefin im Café Extrablatt Bad Homburg für einige Zeit, bevor es sie zurück in die Küche – diesmal beim Hausmann‘s Restaurant von Tim Mälzer auf dem Frankfurter Flughafen zog. Sie erlebte im Laufe der Zeit, wie immer mehr vorgefertigte Produkte Einzug in die Gastronomie hielten. Ihr Traum vom kreativen Kochen in einer großen Küche zerplatzte. Hinzu kam das tägliche Pendeln, das sie nervte. „In dieser Situation wollte ich was Neues ausprobieren“, sagt die junge Frau mit dem schicken Kurzhaarschnitt und den vielen Tattoos.

Da ihre Mutter bei EVIM in der Flersheim-Stiftung beschäftigt ist, meldete sie sich zum Probearbeiten an. Zwei Tage lang war sie mit im Demenzbereich. Dann war für sie klar: „Das will ich machen, da will ich beruflich hin.“

Am Anfang waren natürlich bei ihr auch Zweifel, ob sie das schaffen könne. „Demenz ist schon kein einfaches Thema.“ Doch die neue berufliche Herausforderung und der fachliche Anspruch faszinierten sie. So begann sie schließlich als Hilfskraft in der Pflege mit der Option der dreijährigen Fachkraftausbildung über das Wegebau-Programm. In den kommenden anderthalb Jahren bis zum Start der Ausbildung will sie noch ganz viel lernen.

„Ich konnte bereits eine Weiterbildung zur Integrativen Validation abschließen“, freut sie sich über die Möglichkeiten, die EVIM bietet. Gleichzeitig kann sie auch ihre Kompetenz rund um die Ernährung „extrem gut“ mit einbringen. Der Anwendungsbezug ist sehr vielfältig: „Das reicht von Nahrungsmittelunverträglichkeit bei Allergien bis hin zum Zusammenhang von Bluthochdruck und Salzgehalt von Speisen.“ Ihr Basiswissen als Köchin sei in der täglichen Arbeit mit den Bewohnern „total hilfreich“.

Und noch etwas sei hier ganz anders als in der Gastronomie, weiß sie aus eigener Erfahrung. „Hier wird man richtig wertgeschätzt!“ In der Gastronomie würden Befehle erteilt, die man ausführen müsse. „Hier wird gesehen und anerkannt, was man macht.“ Überhaupt sei das Team, in dem sie arbeitet, supergut, was mit dazu beiträgt, dass sie sich hier am richtigen Platz fühlt. Ausgleich zu ihrer Arbeit findet sie zu Hause und im Sport. Mit ihrer Groove-Box programmiert und experimentiert sie mit Sound und Musik.

„Ich fiebere darauf, dass es weitergeht“, sagt sie voller Energie und bezieht sich damit auf den nun zweijährigen Stillstand im Leben in Corona-Zeiten. Gemacht habe sie früher immer was nebenbei, bekennt sie gutgelaunt und erinnert sich an ihre Zertifikate zu Wein und Kaffee. Auch mit diesem Spezialwissen kann sie sicher manche Bewohner begeistern. (hk, 14.1.2022)

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