Sylvia Kosanka

„Ich gehe hier glücklich zur Arbeit“

Als freigestellte Praxisanleiterin begleitet Sylvia Kosanka fachlich die Auszubildenden in der Pflege. Dass sie in dieser bedeutenden Funktion speziell im Wichernstift beschäftigt ist, liegt an der hohen Zahl der Azubis in dieser EVIM Einrichtung und am Engagement der Einrichtungsleitung, die den Rückhalt der Geschäftsführung hat. 

Faszinierend an ihrer Tätigkeit sei, erzählt Sylvia Kosanka, dass sie die Entwicklung von Menschen sehen kann. Wenn sie erlebt, wie nach vielen Herausforderungen bei einem Azubi „der Knoten geplatzt ist“, die Praxisaufgaben fachlich einwandfrei gelöst wurden, dann sind das besonders schöne Momente in ihrer beruflichen Tätigkeit. „Jeder Mensch ist eine einzigartige Persönlichkeit, hat individuelle Talente und Problemlagen. Es kommt darauf an, das zu erkennen und jeden einzelnen bestmöglich zu fördern“, ist Sylvia Kosanka, die ausgebildete Krankenschwester und profunde Menschenkennerin, überzeugt. Wenn sie heute auf ihre berufliche Karriere schaut, dann hat sie die „Wendungen“ im Blick, die dem Leben plötzlich eine neue Richtung gegeben haben. Als Schülerin war ihr Lieblingsfach Biologie. Daraus wurde dann der Berufswunsch Krankenschwester. Ihr Onkel habe ihr eine Liste mit katholischen Ausbildungsstätten vermittelt. „Wiesbaden gefiel mir am besten.“

Viele Berufsjahre in der ambulanten Pflege

Als 17jährige begann sie 1982 ihre Ausbildung am Joho. In dem damals von katholischen Ordensschwestern geführten Wohnheim, galten strenge Regeln, „strenger als zu Hause“, schmunzelt sie über die Zeiten, in denen Frauen im Dienst keine Hosen tragen durften. Dass sie zu den drei Examinierten gehörte, die übernommen wurden, war schon etwas „ganz Besonderes“. Nach den ersten Berufsjahren in der stationären Pflege zog es sie in den ambulanten Bereich. „Damals waren es gute Arbeitsbedingungen, man hatte Zeit für den Menschen“, erinnert sich Sylvia Kosanka, die in den nachfolgenden 25 Berufsjahren alle Veränderungen in der ambulanten Pflege mit neuen Abrechnungssystemen und minütlicher Erfassung der Arbeitszeit erlebt hatte. „Wir mussten uns refinanzieren.“ Ihr gefiel die Arbeit im ambulanten Bereich besonders aus zwei Gründen. „Als Pflegende waren wir fast wie in die Familie integriert, wir konnten einen Bezug aufbauen.“ Aber auch das hohe Maß an Eigenverantwortung im Dienst habe ihr Spaß gemacht, erinnert sie sich. Nachdem die Trägerschaft des ambulanten Dienstes in Biebrich zu EVIM wechselte, wurde ihr von der damaligen Leiterin angeboten, im Wichernstift zu hospitieren. Nach zwei Tagen gefiel es ihr dort bereits „supergut“ und sie war wieder in einer stationären Einrichtung im Dienst. Zu ihrer großen Erleichterung durfte Sylvia Kosanka auch ihren Hund mitbringen, den sie woanders nicht hätte unterbringen können.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

Noch heute wäre sie im Pflegedienst tätig, wenn nicht große gesundheitliche Probleme erneut eine „Wendung“ im Leben erzwungen hätten. „Nach Kniegelenksoperationen wurde ich aus der Reha als 'arbeitsunfähig für die Pflege' entlassen“, berichtet sie. Ihr war bewusst, dass der Arbeitgeber damit das Recht gehabt hätte, ihr zu kündigen. Anders erlebte sie es bei EVIM. Dankbar sei sie ihrer Einrichtungsleiterin, die sie gerne behalten wollte. „Frau Campe hatte mich nach meinen Ideen gefragt.“ Daraus entstand die neue berufliche Perspektive als freigestellte Praxisanleiterin. Zu jener Zeit startete die generalistische Pflegeausbildung und der Bedarf an einer Fachexpertin mit guten kommunikativen Fähigkeiten und einer äußerst strukturierten Arbeitsweise war da. Die hohe Zahl an Azubis – sechs 'generalistische' in der Stammeinrichtung und weitere im Pflichteinsatz in der stationären Langzeitpflege aus Kliniken, neun Azubis in der Helferausbildung und zwei FSJ-ler:innen – rechtfertigten diese neue Stelle, zusätzlich zu den Praxisanleitenden in den Wohnbereichen. Als Bindeglied zwischen Pflegeakademie und Arbeitsplatz und in der fachlichen Begleitung der zukünftigen Fachkräfte fühlt sich Sylvia Kosanka genau richtig. Sie liebe die täglichen Herausforderungen, sich auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Auszubildenden einzustellen und sie fachlich individuell zu begleiten. Diese Haltung erlebt sie auch bei der Leitung. Es werde Rücksicht auf die persönliche Lebenssituation genommen, zum Beispiel bei den Dienstzeiten junger Alleinerziehender in Ausbildung. Aber auch andere Vorteile bietet aus ihrer Sicht EVIM als Arbeitgeber. Dazu gehören Angebote wie Jobrad, vergünstigte Einkaufsmöglichkeiten, die App oder eine externe Mitarbeiterberatung. 

Mit Smilla unterwegs im Dienst und in der Freizeit

In ihrer Freizeit ist Sylvia Kosanka als passionierte Hundeliebhaberin von jeher im Hundesport aktiv. Begeistert berichtet sie über ihre Einsätze als Richerin in Agility-Turnieren und im Rahmen ihrer heutigen Möglichkeiten zukünftig als Richterin im Hoopers-Parcours. Ihre Hündin Smilla begleitet sie nicht nur dort, sondern auch täglich im Dienst. Die Anwesenheit von Tieren könne viel Positives bewirken, nicht nur bei den Bewohnern im Wichernstift. Smilla habe auch den einen oder anderen Azubi „therapiert“, meint Sylvia Kosanka schmunzelnd. Ein weiteres Hobby von ihr ist es, Steine zu bemalen, um sich und anderen eine Freude zu machen. „Ich gehe hier glücklich zur Arbeit“, sagt die 56jährige zufrieden und kann sich vorstellen, bis zur Rente zu bleiben. Und noch etwas ist ihr sehr wichtig. „Ich möchte mich bei allen bedanken, für die Unterstützung, für das Vertrauen und die großartige Zusammenarbeit.“ (hk, 11.02.2022)

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