Andrea Limpert

Viel Spielraum für Gestaltung

Seit über drei Jahrzehnten ist Andrea Limpert im Katharinenstift beruflich 'zu Hause'. Ein Wechsel des Arbeitgebers kam für sie nie in Frage. Dafür hat die Qualitäts- und Hygienebeauftragte, die auch stellvertretende Pflegedienstleiterin ist, viele gute Gründe. Einen Vorteil schätzt die examinierte Altenpflegerin ganz besonders.

„Mit 17 Jahren bin ich eher in die Altenhilfe 'reingestolpert'“, schmunzelt die erfahrene Fachkraft über ihren Start ins Berufsleben. Nach ihrem Schulabschluss hatte sie - wie viele andere Jugendliche auch - zunächst keine Idee, welcher Beruf für sie in Frage kommen könnte. So begann sie ein FSJ in einem Pflegeheim in der Rhön – und hätte sich am liebsten gleich wieder von dort verabschiedet. Zum ersten Mal begegneten ihr dort Menschen im hohen Alter und mit fortgeschrittener dementieller Erkrankung. Das Gefühl, was sie zunächst fast zum Aufgeben veranlasst hatte, verschwand schon nach wenigen Tage und sie erlebte in dem offenen Umgang und dem Entgegenkommen in dieser Einrichtung etwas, das ihre berufliche Entscheidung bestimmten sollte. „Dort habe ich das gefunden, was zu mir passt.“ Es folgte die dreijährige Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin bei der Caritas in Fulda, für die damals, Ende der achtziger Jahre noch Schulgeld bezahlt werden musste. Die Ausbildung in der von Ordensschwestern im Habit geleiteten Einrichtung blieb ihr in guter Erinnerung. Sie schätzte die strenge Ordnung, die „klare Linie“.

Die eigene Meinung ist gefragt

Aus familiären Gründen zog es Andrea Limpert bald als Fachkraft nach Wiesbaden. Sie bewarb sich mit 21 Jahren erfolgreich im Katharinenstift. Bereits nach zwei Jahren wurde ihr die Leitung eines Wohnbereiches angeboten – eine Herausforderung, die sie gerne übernahm und für die sie sich berufsbegleitend weiterqualifizierte. Mit der Geburt ihres Kindes entschied sich Andrea Limpert, in Teilzeit zu arbeiten und suchte nach einer beruflichen Perspektive. Als bei EVIM Anfang der neunziger Jahre erstmals ein Kurs zum Qualitätsmanagement angeboten wurde, sah sie darin ihre Chance, sich beruflich neu aufzustellen. Eine Weiterbildung zur Hygienebeauftragten und zum internen Auditor folgten. An dem neuen Aufgabengebiet schätzte sie besonders die Möglichkeit, Prozesse gestalten zu können und gemeinsam Lösungen zu finden. „Es ist schön zu erleben, wenn aus einer kritischen Betrachtung heraus, etwas neues entstehen kann, was die Arbeit verbessert oder erleichtert“, sagt Andrea Limpert. Als ihr angeboten wurde, die „große Ausbildung“ zur zertifizierten Qualitätsmanagerin zu machen, sagte sie daher sehr gerne zu. Neben diesem beruflichen Schwerpunkt ist Andrea Limpert mit Herzblut auch als Aufnahmemanagerin im Sozialdienst der Einrichtung tätig. „Der Arbeitgeber hat mir im Laufe meines Berufslebens immer die Möglichkeit gegeben, mich weiterzuentwickeln und zu verändern“, so Andrea Limpert. „Gefordert und gefördert zu sein“ sei für sie ein wesentlicher Grund dafür, in der Einrichtung zu bleiben. Aber noch vieles weitere ist für sie ganz wichtig. Dazu gehöre die „professionelle und wertschätzende Leitung“, die flache Hierarchie. Auf kurzem Weg könne sie vieles besprechen. Sie erlebe täglich, dass die eigene Meinung gefragt ist, dass man sich gegenseitig unterstützt und Leistung gesehen und gewürdigt wird. Und, so fügt sie nachdrücklich hinzu, „wir können miteinander lachen, die Hilfsbereitschaft untereinander ist groß.“ Durch ihre unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Funktionen habe sie einen großen Gestaltungsspielraum.

Erfüllung im Beruf spüren

Besonders schöne Momente erlebe sie im Aufnahmemanagement. „Für Angehörige und neue Kund:innen ist es oft eine schwere Entscheidung, sich für den Umzug in ein Pflegeheim zu entscheiden. Zu helfen, dass sie sich hier wohl fühlen können und ein Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen, ist immer wieder etwas sehr Erfüllendes.“ Gefragt nach ihrer größten Herausforderung im Job schmunzelt Andrea Limpert und sagt: „Auch mal nachsichtig sein können.“ In ihrem Fachgebiet kommt es sehr darauf an, genau und strukturiert Prozesse zu analysieren und zu verbessern. Hier die Balance zu halten, zwischen dem kritischen Ansatz und der aktuellen Situation vor Ort, sei immens wichtig, weiß sie auch auf Grund ihre langjährigen beruflichen Expertise und Lebenserfahrung. „Das vertrauensvolle Miteinander ist eine gute Basis, damit die Arbeit in hoher Qualität geleistet werden kann.“ Natürlich gebe es auch sehr stressige Zeiten und schwierige Situationen. Über diese trägt sie das Gefühl, noch nie in ihrem Berufsleben „die Sinnhaftigkeit“ ihrer Arbeit verloren zu haben. „Hier bin ich am richtigen Ort“, sagt sie ganz bewusst mit Blick auf die Einrichtung der EVIM Altenhilfe im Herzen von Biebrich.

Wenn Andrea Limpert ihren Heimweg antritt, geht sie bei Wind und Wetter so oft wie möglich zu Fuß. Das sind immerhin mehr als sieben Kilometer. „Der Kopf wird frei und die Gedanken ordnen sich“, erzählt sie lachend. Zu Hause angekommen ist sie dann ganz für ihre Familie da. (hk, 30.4.2022)

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